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Die Rauhnächte im Allgäu

Tradition, Mystik und Bräuche

 

Die Rauhnächte, die Zeit zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag, sind im Allgäu eine besondere Zeit voller Traditionen, Bräuche und mystischer Geschichten. Diese zwölf Nächte, die oft mit geheimnisvollen Legenden und alten Bräuchen verbunden sind, laden ein, in die Welt der Mythen und Rituale einzutauchen. 

 

Woher kommen die Rauhnächte?

 

Die Ursprünge der Rauhnächte gehen bis in vorchristliche Zeiten zurück. Die Zahl zwölf hat in vielen Kulturen eine symbolische Bedeutung und steht für den Zyklus des Jahres. Die Rauhnächte gelten als eine Übergangszeit, in der die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Geister verschwimmt. Es wird geglaubt, dass in diesen Nächten die Seelen der Verstorbenen umherwandern und dass die Träume in dieser Zeit besondere Bedeutung haben.

 

Eine ganz besondere Tradition im Allgäu

 

Gerade das Allgäu lebt mit und von seinen Traditionen. Und nicht nur ältere Menschen praktizieren sie. Gerade in den letzten Jahren wurde das Räuchern zu den Rauhnächten immer beliebter. Auf Weihnachtsmärkten und in Geschäften kann man Bücher und Räucherwerk erwerben.

 

Neben dem Räuchern gibt es noch mehrere Bräuche, die an den Rauhnächten gelebt werden:

 

1. Räuchern: Das Räuchern von Kräutern und Harzen ist ein wichtiger Bestandteil der Rauhnächte. Es soll nicht nur die Räume reinigen, sondern auch böse Geister vertreiben und Glück für das kommende Jahr bringen. Beliebte Räucherstoffe sind Salbei, Beifuß und Wacholder.

 

2. Orakeln: Die Rauhnächte sind auch eine Zeit des Orakels. Viele Menschen ziehen in diesen Nächten Lose oder deuten ihre Träume, um einen Blick in die Zukunft zu werfen. Ein beliebtes Ritual ist das Aufschreiben von Wünschen und Zielen, die dann in eine Schachtel gelegt werden, um im nächsten Jahr darauf zurückzublicken.

 

3. Das Feuerritual: In vielen Gemeinden werden am Silvesterabend Feuer entfacht. Diese Feuer symbolisieren das Verbrennen des Alten und die Begrüßung des Neuen. Oft wird auch gemeinsam gesungen und gefeiert.

 

4. Sternsinger und Krampusumzüge: In der Zeit der Rauhnächte finden auch verschiedene Umzüge und Feste statt. Besonders die Krampusumzüge, bei denen verkleidete Personen mit lautem Getöse durch die Straßen ziehen, sind im Allgäu sehr beliebt. Über die Krampusumzüge können Sie unserem anderen Blogbeitrag lesen. 

 

Mystik und Aberglaube?

 

Die Rauhnächte sind auch eine Zeit der Mystik. Es wird gesagt, dass in diesen Nächten die Natur besonders sensitiv ist und man die Stimmen der Geister hören kann. Viele Menschen glauben, dass die Geschehnisse in diesen Nächten einen Einfluss auf das kommende Jahr haben. So sollten zum Beispiel in der Nacht zum 6. Januar alle Wünsche und Sorgen in einen Zettel geschrieben und anschließend verbrannt werden.

 

Eine faszinierende Mischung aus Tradition, Mystik und Brauchtum

 

Die Rauhnächte im Allgäu bieten nicht nur die Möglichkeit, alte Bräuche zu pflegen, sondern auch, sich mit der Natur und den eigenen Wünschen und Ängsten auseinanderzusetzen. Ob beim Räuchern, Orakeln oder einfach beim gemütlichen Beisammensein mit Freunden und Familie – diese besondere Zeit lädt ein, innezuhalten und sich auf das kommende Jahr vorzubereiten. 

 

 

Ab dem 27. Dezember können Sie bei uns als Gast im Allgäu die Rauhnächte erleben. Wir freuen uns auf Sie.